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Schwimmer verabschieden Freibad in Winterpause

242,8 Kilometer in 6-Stunden

 

Zufriedene Gesichter sah man am Sonntagabend auf breiter Front im Freibad Stefanshöhe in Wangen. Zum Saisonende, das wegen der Pandemie-bedingten Schließung im Mai auf Ende September verschoben worden war, gab es nochmals einen sportlichen Höhepunkt im Schwimmerbecken. Die Schwimmer und Triathleten der SG Niederwangen hatten sich zum sogenannten „Ausschwimmen“ gemeinsam mit Schwimmmeister Maik Uliczek etwas ganz Besonderes ausgedacht: 6-Stunden sollten als 6er-Staffel geschwommen werden, um möglichst viele Kilometer zu sammeln. Und als besonderen Kick kamen durch die guten Kontakte von Uli Mutscheller zwei absolute Cracks der Open-Water-Schwimmszene nach Wangen, um den ¼-Tag allein in Angriff zu nehmen: Chris Hofmann, amtierender deutscher Rekordhalter über 24 Stunden und Christof Wandratsch, der Großmeister im Langstreckenschwimmen u.a. mit einem Ärmelkanalrekord und der amtierenden Bestzeit in der Bodensee Längsdurchquerung dekoriert. „Beat the Champ“ lautete der Slogan: Teams gegen Einzelschwimmer. Den zahlreichen Freibadbesuchern und Zuschauern wurde einiges geboten.

 

Neun verschiedenste Teams waren der Einladung der SGN gefolgt und hatten sich rund um das 50-Meter-Becken ihr Lager aufgeschlagen. Der Großteil der Mannschaften kam zwar aus der näheren Umgebung wie Kempten, Lindenberg und Lindau, aber auch aus Heidelberg, Ulm, Fürstenfeldbruck und dem Chiemgau waren Schwimmer angereist. Allein die stattliche Wettkampfverpflegung, welche die Einzelschwimmer am Beckenrand aufgetürmt hatten ließ schnell erkennen, welch Energieleistung gefordert war. Hier ein herzliches Dankeschön an den Fidelisbäck, Rewe und Krumbach. Viel Zeit zum „Vespern“ gönnten sich die Bahnenjäger allerdings nicht, denn bei aller Lockerheit, die das Event ausstrahlte, wollten beide Langstreckenschwimmer mindestens die 20-Kilometer-Grenze knacken. Entsprechend flott begann um 11.00 Uhr der Wettkampf, für den die Freibadcrew rund um Betriebsleiter Maik Uliczek alles bestens hergerichtet hatte. Nach den ersten drei Rennstunden lagen die Einzelschwimmer etwas überraschend in Front vor den Schwimmteams, die sich regelmäßig meist nach 400 Metern abwechselten. Dazu war eigens eine Wechselzone eingerichtet worden, um den Bahnenzählern der SG Niederwangen die Organisation und Kontrolle der Wechsel zu erleichtern. Wettkampfleiter Jürgen Wunderle informierte in der ersten Rennphase über Zwischenstände, so dass sich die Teams ihre Rennstrategie zurechtlegen konnten.

 

Im Laufe des Rennens wurden die Verpflegungspausen der Einzelstarter etwas länger und besonders Chris Hofmann musste der Länge des Wettkampfes Tribut zollen: Einige Teams zogen an den Einzelstartern vorbei. Am Ende knackte die Formation „Bodensee Open Water“ mit Teamchef Patrick Boche, verstärkt durch Spitzenschwimmerinnen und -schwimmer vom Olympiastützpunkt aus Heidelberg, sogar die 25-Kilometer-Hürde und gewann mit 25.100 Metern vor den Fürstenfeldbrucker Wasserratten mit Teamchef Stefan Sponer (24,4 Kilometer) und den sechs Lokalmatadoren (Elke Peters, Uli Mutscheller, Christof Briegel, Bertram Stolberg, Thomas Nuber und Volker Schotten) der SG Niederwangen mit 24,0 Kilometern.

Die weiteren Plätze belegten der TV Lindenberg (23,5km), der TV Kempten (23,3km), das Team aus Lindau (22,9km), die SGN2 (20,3km), Stiftung Wassertest (18,9km) und das Team „Hallenbad in Wangen“ mit 18,3km.

Das Team „Hallenbad in Wangen“ vereinte Teilnehmer aus allen Wangener Schwimmvereinen und konnte sogar mit zwei der jüngsten Starterinnen eine beachtliche Strecke erschwimmen! Dennoch in einem solchen Vergleich werden ganz schnell die enormen Leistungsunterschiede zwischen den Athleten offensichtlich, die ganzjährig über eine Trainingsmöglichkeit verfügen und denjenigen, die diese Möglichkeit nicht haben.

Martin Gralki und Alena Kersten für den LTC, Ronja Kohler für die SGN, Uli Dufner für die MTG, Amelie Hertsch für die DLRG und Jörg Baumann für die Organisation Bodensee Open Water starteten auch, um auf den bereits seit Jahrzehnten an die Stadt Wangen getragenen Wunsch der Schulen und Schwimmvereine nach einem Hallenbad in Wangen, aufmerksam zu machen.

 

Chris Hofmann stieg nach exakt 20.000 Metern 13 Minuten vor Ende aus dem Becken und war dabei sichtlich gezeichnet, während Christof Wandratsch bis zur Zielfanfare noch mit Konkurrenten um die Wette sprintete. Unglaubliche 22.100 Meter hatte der 55-jährige zurückgelegt.

 

Nach einer stimmungsvollen Siegerehrung mit vielen wertvollen Infos über viele Sportler und tollen Sachpreisen für alle Teilnehmer wurden die Teams und Einzelschwimmer von SGN-Trainer Jürgen Wunderle auf die Heimreise entlassen und das Wangener Freibad in die Winterpause verabschiedet. Aufgrund der positiven Resonanz hoffen wir auf eine Fortsetzung dieses Events am Ende der Badesaison 2022. Die jeweiligen Bestenlisten sowie viele tolle Fotos können auf der Homepage der SG Niederwangen angeschaut werden.

Hier einige Impressionen vom Event!


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