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Triathlon als Lebenselixier

Triathlon als Lebenselixier -
Dagmar Gard Dritte der Altersklasse beim Ironman 70.3. Luxemburg


„Wenn man wie ich, vor einigen Jahren eine Krebserkrankung überstanden hat, dann ist jede Teilnahme bei einem Triathlon verbunden mit tiefer Dankbarkeit. Wenn es dann noch so läuft wie heute, dann fließen die Tränen im Ziel“, lächelte die 45-jährige Triathletin von der SG Niederwangen im Ziel des Ironman 70.3. Luxemburg. 

Für sie gehört der Ausdauersport aus Schwimmen, Laufen und Radfahren seit über 20 Jahren zum Leben dazu. Und als sie 2017 die Diagnose Brustkrebs erhielt, war unter anderem dieser Sport das, was ihr half, die kräftezehrenden Therapien zu überstehen. Das sie nun wieder  erfolgreich an Wettkämpfen wie dem in Luxemburg teilnimmt, ist für sie nicht selbstverständlich. "Es gab Zeiten, da konnte ich nur ein paar hundert Meter gehen - Kraft und Energie waren auf Nullniveau. Aber ich wusste immer, dass ich irgendwann wieder Triathlon machen werde. Während der Chemotherapien habe ich Planungen gemacht, bei welchem Triathlon-Event ich wieder starten möchte. Und das Wissen rund um Ernährung und Fitness haben genauso geholfen wie die Tatsache, dass man für ambitionierten Triathlon-Sport mentale Stärke und Durchhaltewillen benötigt."   Kurze Zeit nach der erfolgreich abgeschlossenen Behandlung ging es wieder an das Training. Dennoch dauerte es ein paar Jahre bis die Kraft, Energie und auch der "Kampfgeist" wieder annährend zurück waren.
"Es war nicht einfach: schlecht verheilende Operationsnarben, Müdigkeit und Schwäche waren am Anfang genauso vorhanden, wie die Angst, sich eventuell zu übernehmen.

Dass sie mittlerweile wieder "ganz zurück" ist, merkte sie bereits bei zwei Triathlon-Veranstaltungen  dieses Jahr, in denen Gard im Gesamtfeld der Frauen einen dritten  bzw. sechsten Platz erreichte.
Der Ironman 70.3. Luxemburg mit über 2000 Teilnehmern sollte dann das eigentliche Wettkampf Highlight in diesem Jahr. Und so war es auch.
Bei 25 Grad Außentemperatur ging es auf die 1.9 km lange Schwimmstrecke in die Mosel. „Das Schwimmen hat Spaß gemacht. Richtig schnell war ich allerdings nicht, da es ziemlich chaotisch war", so Gard. Nach 32 Minuten kam sie als fünfte von 71 Frauen ihrer Altersklasse aus dem Wasser. 

Die 90 Kilometer lange Radstrecke war dann eine „Herausforderung in schönster Umgebung“: erst 40 km flach an der Mosel entlang, ging es die nächsten 40 Kilometer durch die Weinberge bis nach Frankreich - das Ganze gespickt mit rund 700 Höhen-Metern. Anschließend führten 10 ebene Kilometer Richtung Wechselzone. Mit 2:46 Stunden war die Triathletin beim Radfahren sehr zufrieden, konnte sie doch zwei Plätze aufholen und als dritte Ihrer Altersklasse auf die Laufstrecke gehen.

Inzwischen zeiget das Thermometer über 30 Gard im Schatten, so dass Dagmar Gard besonderes Augenmerk auf die Versorgung mit  Flüssigkeit und Kohlenhydraten legte . Mit einem gleichmäßigen Tempo und einer Halbmarathonzeit von 1.51 Stunde konnte sie „total happy“ nach 5.17 Stunden als dritte ihrer Altersklasse ins Ziel laufen.

Den damit eingehenden Startplatz für die Weltmeisterschaft in Finnland nahm  die 45 jährige nicht in Anspruch. Sie startet stattdessen lieber bei ein paar kleinere Triathlons in der Umgebung. Und sicher ist: sie wird jedes einzelne Rennen  genießen und dankbar sein dass es ihr wieder so gut geht.

Dagmar Gard ist es wichtig Krebspatienten Mut machen. "Sport ist ganz sicher ein guter Weg um Körper, Geist und Seele im Gleichgewicht zu halten. Und gerade wenn man Zeiten hat, in denen es einem schlecht geht, kann Bewegung und das Setzen von Zielen wahnsinnig helfen. Allerdings ist mir völlig klar, dass jeder Mensch anders ist und dass es Krebspatienten gibt, die nicht so viel Glück hatten und haben wie ich. "
Gerade deshalb freut sie sich, wenn sie andere inspirieren oder ganz konkret helfen kann: "Ich habe schon so viele Menschen getroffen, denen ich nach ihrer Krebsdiagnose ein paar Tipps und vor allem Zuversicht geben konnte. Das macht mich glücklich. Ich freue mich über jeden Kontakt und der Richtung." 


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